ATSV Ski-Team beim 100. Vasaloppet – Oj, oj, oj!

13.03.2024 | von Sarah Albrecht

Es ist einer der Höhepunkte in einem Skilanglaufleben: die Teilnahme am berühmten Vasaloppet (deutsch: Wasalauf). 90 Kilometer durch Mittelschweden „in der Spur der Väter – für die Siege der Zukunft“ – so das Motto des Laufs, der in der klassischen Technik ausgetragen wird. Seit 25 Jahren macht sich ein Teil des ATSV Ski-Team aller fünf Jahre auf die Reise in den Norden. So auch 2024 zu einem ganz besonderen Jubiläum – dem 100. Vasaloppet.

In diesem Jahr ging es für rund 30 ATSV-Sportlerinnen und Sportler mit Fähre, Flieger, Kleinbus oder mit dem Privat-PKW in das zwischen 650 und 890m hoch gelegene Sälen. Das kleine Dorf Berga südlich von Sälen ist der Startpunkt des Vasaloppets; das Ziel liegt im Ort Mora.


Schwedische Winterwettkampfwoche nicht ohne den ATSV


Bereits in der Woche vor dem Hauptlauf fanden die unterschiedlichsten Wettkämpfe statt – nicht ohne Starter vom ATSV versteht sich! Für Ingolf Noske und Enrico Klaus gab es nach Ankunft am Abend des 25. Februar kaum eine Verschnaufpause, denn die beiden starteten direkt am Montagfrüh bei der sogenannten Offenen Spur (Öppet Spår) – immerhin bei Sonnenschein: Langlaufbegeisterte können bei diesem Laufangebot ebenfalls die 90km absolvieren, allerdings ohne Massenstart und traditionellem Wettkampfgedanken. Nach 11:08:45 und 11:53:51 überquerten die beiden die Ziellinie in Mora.


Am Tag darauf stand der Vasaloppet 45 (Halvvasan) auf dem Programm – ein Lauf über die Hälfte der Distanz, also 45km. Wer hier teilnahm, konnte sich entsprechend seiner Zeit für eine bessere Startgruppe beim Hauptlauf qualifizieren. Neun ATSV’ler gingen an den Start, denen sich bei eisigen -11 Grad am Start schnelle Bedingungen boten. Fast alle konnten ihre Ausgangsposition verbessern. Falco Eigner wurde mit einer Zeit von 2:04:30 drittbester Deutscher hinter Peter Riedl (2:01:16) und Tom Reichelt (2:01:17). Ca. 10 Minuten nach Falco erreichte Philipp Richter als ATSV-Zweitplatzierter das Ziel (2:14:42), dicht gefolgt von Markus Knoll mit 2:15:43.


Eine besondere Atmosphäre bot Läufern und Zuschauern der „Nattvasan“ am Freitag, der Nacht-Wasa. Teilnehmer konnten zwischen den Distanzen 30km, 45km und 90km wählen. Richtig gelesen: 90km bei Nacht, Start 20:00 Uhr. Ganz so weit wagte sich vom ATSV keiner vor, Thomas Müller absolvierte allerdings bei bereits widrigen Bedingungen mit Nieselregen und sulzigem Schnee den Nattvasan 30 in einer Zeit von 2:07:44.


Auf in den Jubiläumslauf


Apropos widrige Bedingungen: Mit Argusaugen wurde seit Mitte der Woche eines beobachtet – das Wetter. Alles Aufessen half nichts, der 100. Vasaloppet würde eine feuchte, neblige Angelegenheit werden.

Sonntag, 3. März: Um 3:00 Uhr in der Früh klingelte für das Gros der ATSV-Teilnehmer der Wecker. Abfahrt 4:00 Uhr, Ankunft am Start 4:30 Uhr. Bereits eine bzw. eine halbe Stunde vor Öffnung der Startgruppen stellten sich die Läuferinnen und Läufer für einen Top-Platz an. Spätestens beim Anblick des schlammbedeckten Parkplatzes war klar, dass die Bedingungen wenn auch nicht jubiläumswürdig wie gewünscht, auf jeden Fall denkwürdig waren. Erschwerend kam aufgrund von Bauarbeiten ein kilometerlanger Stau für die Anfahrenden hinzu. Erwischt hatte dieser auch vier Sportler vom ATSV, die deshalb eine dreiviertel Stunde später starten mussten. So gingen also zunächst nur 17 Sportlerinnen und Sportler vom ATSV pünktlich um 8:00 Uhr gemeinsam mit über 15.000 anderen Skilangläufern auf die 90km-Reise. Wer wissen möchte, wie das so aussah, der kann sich unter Vasaloppet.tv die Aufnahmen vom Start und den unterschiedlichen Verpflegungsstationen anschauen.


Für die einen war dieser Vasaloppet extremer als für die anderen. Einigkeit herrschte aber in einem Punkt: es war ein harter Kanten. Ein Dank gilt an dieser Stelle auch den ATSV-Fans an der Strecke, die nach einem langen Tag auch noch auf der Zielgeraden für Motivation sorgten.

Ganz herzlich danken wir auch dem Skiklub Saxonia und den Reiseunternehmen Wild Ost Natur- und Erlebnisreisen sowie schulz aktiv reisen für die hervorragende Reiseorganisation!


Die vereinsinterne Statistik in aufsteigender Laufzeit:


1.     Philipp Richter (5:40:42)

2.     Falco Eigner (5:43:15)

3.     Markus Knoll (6:16:15)

4.     Andreas Weniger (6:51:36)

5.     Ronny Berthold (7:20:05)

6.     Hannes Reichel (7:27:21)

7.     André Wolf (7:47:00)

8.     Simeon Ehrig (7:47:18)

9.     Erik Scheuermann (7:49:34)

10.  André Helmert (7:54:58)

11.  Jens Makosch (8:05:51)

12.  Volker Schreiter (8:32:14)

13.  Markus Lingenauer (8:38:43)

14.  Tobias Ehrig (8:47:36)

15.  Marco Eigner (9:36:03)

16.  Sven Arndt (9:49:03)

17.  Sarah Albrecht (10:02:09)

18.  Bernd Schlottig (10:26:51)

19.  Joachim Helbig (10:31:07)

20.  Karl-Heinz Biedermann (11:25:01)

21.  Kati Schubert-Arndt (12:36:58)

Bereit für den Vasaloppet 2024: Fototermin für die (fast komplette) ATSV-Mannschaft eine Woche vor Abreise.
Bereit für den Vasaloppet 2024: Fototermin für die (fast komplette) ATSV-Mannschaft eine Woche vor Abreise.
Der Großteil des ATSV-Teams startete mit den Kleinbussen von Wild Ost am Samstag, den 24. Februar in Marienberg. Skisäcke, Wachskoffer, Skiböcke und Reisetaschen erforderten einiges an Packgeschick.
Der Großteil des ATSV-Teams startete mit den Kleinbussen von Wild Ost am Samstag, den 24. Februar in Marienberg. Skisäcke, Wachskoffer, Skiböcke und Reisetaschen erforderten einiges an Packgeschick.
Genussfahren: Über die Woche hinweg gab es neben allen Wettkämpfen natürlich ausreichend Zeit zum Skifahren. Am Montag wartete das Skigebiet um Lindvallen mit Bilderbuchwetter und -loipe auf.
Genussfahren: Über die Woche hinweg gab es neben allen Wettkämpfen natürlich ausreichend Zeit zum Skifahren. Am Montag wartete das Skigebiet um Lindvallen mit Bilderbuchwetter und -loipe auf.
Am Montagabend war für die Halvvasan-Teilnehmer Skiwachsen an der frischen Luft vor der Unterkunft - eine typsische schwedische Hütte - angesagt.
Am Montagabend war für die Halvvasan-Teilnehmer Skiwachsen an der frischen Luft vor der Unterkunft - eine typsische schwedische Hütte - angesagt.
Ausladen vor dem Halvvasan bei klarer und kalter Luft: Vor dem Start konnten sich die Wettkämpfer in den Kleinbussen warm halten.
Ausladen vor dem Halvvasan bei klarer und kalter Luft: Vor dem Start konnten sich die Wettkämpfer in den Kleinbussen warm halten.
Schnappschuss in Oxberg mit bekannten Gesichtern aus dem Erzgebirge
Bei Andreas Weniger, Volker Schreiter, Thomas Müller und Bernd Schlottig (v.l.n.r.) war die Stimmung vor dem Start der 45km gut.
Besichtigung des Startgeländes
Unter der Woche war ebenfalls Zeit für die Besichtigung des (leeren) Startgeländes, dessen Länge auf circa 800m geschätzt wurde.
Jens Makosch, Ronny Berthold, Markus Lingenauer und André Wolf (v.l.n.r) in den Tagen vor dem Lauf unterwegs in der Loipe
Jens Makosch, Ronny Berthold, Markus Lingenauer und André Wolf (v.l.n.r) in den Tagen vor dem Lauf unterwegs in der Loipe. Die Vier erwischte leider der Stau am Wettkampftag, sodass sie den Start um circa 45 Minuten verpassten.
Enrico Klaus, Fred Kirschen, Karl-Heinz Biedermann, Ingolf Noske, Simeon Ehrig, Bernd Schlottig und André Helmert schauten sich am Freitag vor dem Hauptlauf den ersten Streckenabschnitt vom Start bis nach Smågan an.
Enrico Klaus, Fred Kirschen, Karl-Heinz Biedermann, Ingolf Noske, Simeon Ehrig, Bernd Schlottig und André Helmert schauten sich am Freitag vor dem Hauptlauf den ersten Streckenabschnitt vom Start bis nach Smågan an.
Der Parkplatz am Startbereich war mit reichlich Schlamm bedeckt. Wer es schaffte mit trockenen Füßen an den Start zu kommen, hatte ein paar Kilometer Ruhe, bevor der nasse, tiefe Schnee sein Übriges tat.
Der Parkplatz am Startbereich war mit reichlich Schlamm bedeckt. Wer es schaffte, mit trockenen Füßen an den Start zu kommen, hatte ein paar Kilometer Ruhe, bevor der nasse, tiefe Schnee sein Übriges tat.
"Mittendrin statt nur dabei": Aus den hinteren Starterfeldern heraus bot sich ein beeindruckender Anblick der vielen tausenden Skilangläufer, die sich sichtlich gedrängt ihren Weg den Startberg hinauf bahnten.
"Mittendrin statt nur dabei": Aus den hinteren Starterfeldern heraus bot sich ein beeindruckender Anblick der vielen tausenden Skilangläufer, die sich sichtlich gedrängt ihren Weg den Startberg hinauf bahnten.
Joachim Helbig glücklich im Ziel.
Geschafft: Joachim Helbig glücklich im Ziel.